Der Cerberus-Putsch
Ratsherr Udinas Putschversuch wird zweifellos noch einige Generationen lang analysiert werden, aber langsam bildet sich doch ein klares Bild. Udina hatte Cerberus kontaktiert, um eine als gewaltfrei geplante Übernahme der Citadel zu koordinieren, bei der er die anderen Ratsmitglieder zwingen wollte, ihm die Befehlsgewalt im Ausnahmezustand zu übertragen, damit er das Kommando über die Citadel-Flotte übernehmen konnte. Dann hätte er die Flotte angewiesen, seine Heimatwelt, die Erde, zu befreien.
Der Plan geriet schon früh in Gefahr, weil Executor Pallin und der salarianische Ratsherr Wind davon bekamen. Um die Aktion zu retten, schickte der Unbekannte seine besten Attentäter unter Führung von Kai Leng los, um die beiden zu töten. Udina hatte keine Wahl und musste die Attentäter mit einer bewaffneten Streitmacht unterstützen, die ausreichte, um die Citadel zu halten. Festgenommene Mitverschwörer haben ausgesagt, dass das Bündnis von Udina und Leng ziemlich instabil war: Udina hatte vermutlich vor, sich gegen Cerberus zu stellen, sobald er Befehlsgewalt über die Flotte gehabt hätte, und Leng setzte sich ab, als er davon ausgehen konnte, dass Udina sein Ziel nicht erreichen würde.
Hartnäckigen Gerüchten zufolge war Udina möglicherweise ein hochrangiges Opfer der Reaper-Indoktrination. Sein Handeln spielte den Plänen der Reaper genau in die Hände: Selbst bei einem Scheitern des Putsches wäre die Citadel-Regierung geschwächt gewesen, und andernfalls hätte sein Plan, die Erde zurückzuerobern, wahrscheinlich zu einer militärischen Niederlage geführt, die die Ratstruppen kaum verkraftet hätten. Es gibt für diese Indoktrination allerdings weder handfeste Beweise, noch hatten die Reaper dazu eine offensichtliche Gelegenheit. Es ist daher wahrscheinlicher, dass Udina aus Verzweiflung gehandelt und die Menschheit infolge dessen ihren Ratsherrn verloren hat.